Stärkung der Netzwerke zwischen Flüchtlings- und Migrantenorganisationen
Samstag, der erste Tag des Herbstes in Berlin. Der israelisch-palästinensische Konflikt ist bereits eine humanitäre Tragödie, die Migrationsgesetze in Europa werden verschärft, Tausende von Menschen werden aufgrund der Klimakrise vertrieben, queere Menschen werden zwangsumgesiedelt.
Im Rahmen dieses komplexen Szenarios treffen wir Selbstorganisationen von Migrant*en und Flüchtl*ingen, die in verschiedenen Ländern und Städten in Deutschland arbeiten.
Das von Trixiewiz im Rahmen des Seminars BeVisible organisierte transnationale Treffen hat uns willkommen geheißen und einen sicheren, ehrlichen und unterstützenden Raum geschaffen, um unsere Projekte und Erfahrungen als Migranten zu diskutieren und insbesondere die Arbeit von Organisationen wie Sindicato Popular Barcelona (Spanien), RLS Refugee Legal Support (Griechenland), Alarmphone (Italien, Libyen, Frankreich), Mawjoudin We Exist (Tunesien), BIG Break Isolation Group (Berlin), LSVD Deutschland, Romani phen, (Berlin) und anderen kennenzulernen.
Bei dem Treffen analysierten wir mit Hilfe der von Trixiewiz entwickelten Gruppendynamik Themen wie Rassismus und strukturelle Diskriminierung, europäische Asylpolitik und die Verletzung von Menschenrechten und suchten nach Lösungen.
Bei dem Treffen analysierten wir mit Hilfe der von Trixiewiz entwickelten Gruppendynamik Themen wie Rassismus und strukturelle Diskriminierung, die europäische Asylpolitik und die Verletzung von Menschenrechten und suchten nach Lösungen. Außerdem tauschten wir Ideen und Erfahrungen über verschiedene Möglichkeiten der Arbeit mit FLINTA*-Flüchtlingstraumata aus.
Das Asylantragssystem in den Flüchtlingslagern in Griechenland und Italien, das darauf abzielt, Menschen daran zu hindern, einen Asylantrag zu stellen und einen Termin zu bekommen, war ein zentrales Thema der Diskussion. In diesem Zusammenhang berichteten uns Gäste aus Griechenland, Italien und Berlin, wie böswillige Praktiken darauf abzielen, Asylsuchende davon abzuhalten, einen Asylantrag zu stellen, und wenn sie einen Antrag stellen, sie dazu zu bringen, Dokumente in Sprachen zu unterschreiben, die sie nicht beherrschen, und zwar vor Beamten, die sich weigern, ihnen den Inhalt der Dokumente zu übersetzen und/oder zu erklären. Praktiken wie die Bestrafung der solidarischen Versorgung von Menschen, die es schaffen, die Küste zu erreichen, oder die rechtliche und medizinische Unterstützung in Flüchtlingslagern haben die Arbeit von Organisationen wie RLS Refugee Legal Support zunehmend erschwert.
Alarmphone (Italien, Libyen, Frankreich) ist eine Organisation, die Menschen bei der Überfahrt über das Mittelmeer hilft. Ihre Hilfe ist wichtig, um Leben zu retten. Ihr Vertreter durfte zu diesem Treffen nicht nach Deutschland einreisen, da er kein Einreisevisum erhalten hat. Unsere Verpflichtung ist klar: Wir müssen daran glauben, dass es möglich ist, einen Wandel herbeizuführen, wir müssen uns selbst ermächtigen, daran glauben, dass wir eine bessere Zukunft verdienen, gemeinsam arbeiten und Solidarität zeigen.
Wir glauben grundsätzlich an die Verteidigung der Menschenrechte!
Vielen Dank an Trixiewiz für die Organisation dieses Treffens!
Wir werden weitermachen!
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