Heute, am 28. Mai, ist der Internationale Tag der Menstruationshygiene.
Die Menstruation, für alle Frauen* ein vollkommen natürlicher Vorgang im gebärfähigen Alter, wird nicht in jedem Teil der Welt auf die gleiche Weise erfahren.
Kultur, Religion, soziale Schicht, Kriege und vor allem das Patriarchat sind Faktoren, die Frauen* daran hindern, ihr Recht auf eine informierte und gesunde Menstruation wahrzunehmen. Wir erkennen dies als Gewalt gegen Frauen* an. Diese Gewalt ist in Fällen absoluter Prekarität extrem, beispielsweise bei Frauen*, die derzeit Opfer der Gewalt bewaffneter Konflikte sind. Frauen* sind gezwungen ihre Menstruation einzustellen, weil sie keinen Zugang zu Hygieneprodukten wie Binden, Tampons usw. haben oder weil der Zugang zu sauberem Wasser fehlt.
Als Space2groW führen wir in Unterkünften für Geflüchtete Empowerment-Workshops durch, unter anderem zum Thema Frauengesundheit. Diese Erfahrung hat uns die Schwierigkeiten vor Augen geführt, mit denen jene Menschen konfrontiert sind, um eine gesunde und sichere Menstruation zu erleben.
Gemeinschaftstoiletten, unsichere Unterkünfte, fehlende finanzielle Mittel für den Kauf von Hygieneprodukten, Sprachbarrieren, welche keinen Zugang zu Informationen über die auf dem deutschen Markt angebotenen Produkte ermöglichen, Isolation, fehlende Aufklärung darüber, was mit dem Körper während der Menstruation, davor sowie danach passiert - sind nur einige der Schwierigkeiten, die wir sichtbar machen wollen und müssen. Aus unserer intersektionalen feministischen Perspektive sowie aus unserem Verständnis von Hygiene während der Menstruation als Menschenrecht, das mit reproduktiver Gerechtigkeit verbunden ist, halten wir es für dringend notwendig, sichtbar zu machen, dass ein „normales“ und „natürliches“ Thema heutzutage nicht für alle Frauen gilt.
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